Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die Wahl der passenden Bibelübersetzung hängt von verschiedenen Faktoren ab – wie den eigenen Zielen, Interessen und auch dem persönlichen Verständnis.
Die Einheitsübersetzung
Als Faustregel empfehle ich die Einheitsübersetzung von 2017. Sie ist die verbindliche Übersetzung der katholischen Kirche im deutschsprachigen Raum. Die Texte, die in der Liturgie verwendet werden, stammen in der Regel aus dieser Übersetzung.
Ein besonderer Vorteil der Einheitsübersetzung ist, dass die Psalmen oft so wiedergegeben werden, dass sie im Rhythmus stimmig und sogar singbar sind. Im hebräischen Original wurden die Psalmen schließlich auch gesungen. Dieser Aspekt zeigt, wie sorgfältig die Übersetzer den Text einerseits verständlich machen und andererseits dem Original treu bleiben.
In katholischen Bibelkreisen ist die Einheitsübersetzung am häufigsten anzutreffen. Das erleichtert den Austausch, da alle mit demselben Text arbeiten. Mit der Zeit entsteht ein vertrauter Klang, der das Lesen und Beten bereichert.
Einfachere Übersetzungen
Für Menschen, die eine leichter verständliche Sprache bevorzugen, gibt es Übersetzungen wie die „Hoffnung für alle“ (HfA) oder die „Gute Nachricht“-Bibel. Diese Texte sind in moderner, einfacher Sprache verfasst und richten sich oft an Anfänger oder Jugendliche.
Allerdings sind diese Übersetzungen stärker interpretierend, da sie sich weniger genau am ursprünglichen Wortlaut orientieren. Ich besitze selbst keine HfA-Bibel, habe aber häufiger Zitate daraus gelesen und finde sie gut verständlich. Dennoch sei erwähnt, dass diese Übersetzung aus dem protestantischen Umfeld stammt und daher die sieben deuterokanonischen Bücher nicht enthält, die zum vollständigen Kanon der katholischen Bibel gehören.
Die „Gute Nachricht“-Bibel habe ich und lese sie gerne, wenn mir Stellen schwer zugänglich erscheinen. Sie hilft mir, Passagen unter der Frage „Wie könnte es gemeint sein?“ besser zu verstehen. Diese Übersetzung enthält den vollständigen katholischen Kanon.
Trotz der Zugänglichkeit dieser Übersetzungen empfehle ich, mit der Einheitsübersetzung zu starten. Sie bietet einen direkteren Zugang zum Wort Gottes. Es mag anfangs herausfordernder sein, aber der Gewinn an Tiefe und Vertrautheit mit der Schrift ist langfristig lohnend.
Die Elberfelder Bibel
Eine Sonderstellung nimmt die Elberfelder Bibel ein. Sie gilt als die wörtlichste Übersetzung im deutschsprachigen Raum und bleibt dennoch gut lesbar. Wörter, die im Originaltext nicht vorhanden sind, aber für das Verständnis notwendig sind, werden in Klammern gesetzt. Besonders spannend finde ich die zahlreichen Querverweise, die es ermöglichen, die Bibel sich selbst auslegen zu lassen.
Da die Elberfelder Bibel ebenfalls aus dem protestantischen Umfeld stammt, fehlen auch hier die sieben deuterokanonischen Bücher. Für eine umfassendere Perspektive greife ich dann wieder zur Einheitsübersetzung.
Fazit
Die Wahl der richtigen Bibelübersetzung hängt von den eigenen Bedürfnissen ab:
- Einheitsübersetzung: Für Liturgie, Gebet und eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Text.
- Gute Nachricht-Bibel: Für Jugendliche oder einen leichteren Zugang.
- Elberfelder Bibel: Für intensive Studien und eine wörtliche Annäherung an den Text.
Am wichtigsten ist jedoch, einfach zu beginnen. Jede Bibelübersetzung kann ein wertvoller Einstieg sein – und die Begegnung mit Gottes Wort lohnt sich immer.